Montag, 3. Dezember 2012

Augsburger Richter zweifelt an lesbischer Identität

Zwei lesbischen Frauen glaubt weder das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), noch ein Augsburger Richter, vor dem beide Frauen ihre Liebe zueinander bekannten, ihre lesbische Identität und die damit einhergehende Verfolgungsgeschichte. Nun droht der einen Frau die Abschiebung nach Uganda, dem Land, das noch in diesem Jahr ein „Anti-Homosexual Bill“ verabschieden will.

Den beiden Frauen wird nun vom Bayerischen Verwaltungsgericht in Augsburg – das die Klage gegen den Ablehnungsbescheid des BAMF trotz Zeugenaussage abgelehnt hat - unterstellt, sie wüssten um die Gefahr für Lesben und Schwulen in Uganda durch die Medien. Sie würden diese Tatsache benutzen, um hier als verfolgte Flüchtlinge anerkannt zu werden.

Rita Braaz von der Beratungsstelle LeTRa: „Es ist absurd und menschenverachtend, dass den beiden Frauen nicht geglaubt wird. Wir betreuen und unterstützen beide Lesben seit Monaten psychosozial und haben keinerlei Zweifel an der lesbischen Identität unserer Klientinnen geschweige denn an ihrer Liebesgeschichte.“

Der Bayerische Flüchtlingsrat hat zu diesem Fall eine Pressemitteilung veröffentlicht, die hier nachgelesen werden kann. Auch Radio Z berichtete bereits. Die Zustände in Uganda beschreibt der Film "Call me Kuchu" von Katherine Fairfax Wright und Malika Zouhali-Worrall anschaulich (Trailer). Hier kann eine Petition gegen das geplante Gesetz gezeichnet werden. Unter diesem Link gibt es einen Hintergrundbericht über Flüchtlinge, die vor homophober Gewalt fliehen müssen.

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